Kastration bei Hunden, Katzen und Heimtieren

Kastration ist ein durchaus umstrittenes Thema. Neben ganz konkreten Vor- und Nachteilen der Kastration bei Hunden und Katzen, gibt es natürlich auch ethisch-moralische Aspekte, die unterschiedlich gesehen und bewertet werden können.

Wir beraten Sie in jedem Fall unvoreingenommen und sachlich zu den medizinischen und verhaltenspsychologischen Implikationen einer Kastration und helfen Ihnen dabei, die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.

Kastration oder Sterilisation?

Bei einer Sterilisation werden Ei- bzw. Samenleiter durchtrennt. Ein sterilisiertes Tier bleibt damit also sexuell aktiv, es kann nur keine Nachkommen mehr bekommen.

Im Gegensatz dazu werden bei einer Kastration die Keimanlagen (Hoden bzw. Eierstöcke) komplett entfernt. Damit kommt es in der Folge zu Verhaltensänderung des Tieres, weil sich die hormonelle Situation ändert und das Tier praktisch keinen Sexualtrieb mehr hat. Das ist per se kein Nachteil, im Gegenteil, diese Verhaltensänderung ist den meisten Fällen ganz explizit ein gewünschtes Ergebnis. Darum werden Tiere in aller Regel kastriert, und nicht nur sterilisiert.

Vorteile und Nachteile einer Kastration

Vorteile:
  • durch die Kastration wird eine ungewollte Fortpflanzung verhindert.
  • Das Verhalten wird sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Tieren ausgeglichener und somit oftmals das Wohlbefinden der Tiere gefördert.
  • bei Hündinnen werden Scheinträchtigkeiten verhindert, bei Kätzinnen kommt es zu keiner Dauerrolligkeit mehr. Beide Situationen können für die Tiere körperlich und seelisch sehr belastend sein.
  • viele (Tumor-)Erkrankungen des Gesäuges und der Gebärmutter können durch eine frühe Kastration verhindert werden.
  • beim Rüden machen v.a. Verhaltensveränderungen (wie z.B Hypersexualität oder übersteigerte Aggression) oder Erkrankungen des Geniatalapparats oder der Prostata eine Kastration notwendig.

Bei Verhaltensauffälligkeiten beim Rüden kann auch mittels einer reversiblen chemischen Kastration vorab getestet werden, ob sich das ungewünschte Verhalten einstellt. Teilweise muss v.a. bei Aggressionen ein gutes Trainingsprogramm noch unterstützend eingesetzt werden.

 

Nachteile:
  • ein veränderter Stoffwechsel führt oftmals zu einer Gewichtszunahme. Dieser kann mit einer angepassten Fütterung entgegengetreten werden.
  • Bei manchen Hunden führt eine Kastration zu Fellveränderungen. Dies betrifft v.a. Hunde mit langem, seidigen Fell (z.B. Setter oder Cocker Spaniel).
  • Bei mittelgroßen und großen Hunden kann es nach der Kastration zu Harnträufeln kommen. Dies lässt sich medikamentös jedoch sehr gut behandeln.